NDZ Linz - Einigung mit ÖGK
- DDR. Martin Hönlinger
- 21. Nov. 2023
- 2 Min. Lesezeit

Sehr geehrte Frau Kollegin!
Sehr geehrter Herr Kollege!
Vorab die gute Nachricht: Hiermit darf ich Ihnen mitteilen, dass der weitere Betrieb des Zahnärztlichen Notdienstzentrums Linz auch 2024 und in den Folgejahren gesichert ist. In zähen Verhandlungen mit der ÖGK ist es gelungen, die Tarife so zu verbessern, dass wir die notwendigen technischen Erneuerungen und personellen Aufstockungen finanzieren und den Betrieb für die kommenden Jahre sicherstellen können.
Weniger erfreulich sieht es bei den gerade laufenden Verhandlungen zwischen Ärztekammer und Gesundheitsminister aus, die letztendlich auch Einfluss auf den zukünftigen Modus der zahnärztlichen Versorgung in Österreich haben werden. Der politische Wille ist die Entmachtung der medizinischen Standesvertretungen und man könnte den Eindruck gewinnen, dass dieses Vorhaben von Teilen der Wirtschaft kräftig gepusht wird, um Investoren die Tür zu öffnen, um auch bei uns in Österreich direkt an medizinischen Leistungen partizipieren zu können. Wohin das führt, kann man mit einem kritischen Blick nach Deutschland seit geraumer Zeit sozusagen erste Reihe fußfrei miterleben. Im Laufe dieser Woche wird sich weisen, ob politische Borniertheit und Beratungsresistenz über die Vernunft siegen wird und das Gesundheitssystem langfristig an die Wand gefahren wird. Denn so lange das duale Finanzierungssystem in Österreichs Gesundheitssystem nicht abgeschafft wird - und das passiert gerade nicht- ist die von Gesundheitsminister Rauch so vollmundig ausgerufene Reform nicht einmal ein Reförmchen. Bei näherer Betrachtung eigentlich nur ein Revanchefoul wegen der jahrelang praktizierten Blockadepolitik der Ärztekammer. Um es auf den Punkt zu bringen: SSDD same shit – different day.
Zum Abschluss noch etwas Erfreuliches: Am 24.11.2023 sollen die vier höchsten Positionen in der Österreichischen Zahnärztekammer neu besetzt werden. Es wäre an der Zeit, der zahnärztlichen Standespolitik wieder mehr Profil zu verleihen. Was das für den bisher praktizierten Kuschelkurs mit den Sozialversicherungsträgern und der Gewerkschaft bedeutet, ist derzeit noch nicht beurteilbar. Darüber hinaus kann der Gesundheitsminister „ein besseres medizinisches Angebot in der Fläche“ nicht gegen uns, sondern nur mit uns durchsetzen.
Sie werden am Wochenende über das Ergebnis der Bundesausschusssitzung ausführlich informiert werden.
Mit kollegialen Grüßen
MR Dr. Günter Gottfried